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Das Holthauser Biotop


Das Gelände der ehemaligen Holthauser Schule (ca.8000m²), die 1982 abgerissen wurde und seither sich selbst überlassen war, dient heute als Biotop und Rückzugs- gebiet für die heimische Flora und Fauna. Leider gibt es auch immer wieder Menschen, die solche Abgeschiedenheit und Ruhe ausnutzen und genau diese Plätze als wilde Müllkippe nutzen.


Mai 2005:

Der Heimatverein hat sich dieses Problems angenommen und mobilisierte seine Mitglieder zu einer ersten Aufräumaktion. Mit schwerem Gerät wurden erst einmal Wege frei geräumt und anschließend Zugangswege ins Innere frei geschnitten. Danach sah man erst das Ausmaß der jahrelangen Vermüllung. Der Müll musste per Hand zur Straße gebracht und für den Abtransport vorbereitet werden. Von alten Matratzen bis hin zu alten Autoreifen war alles dabei.
(siehe Presseberichte "Extraschichten" und "Mit Traktor und Kettensäge" )


Das Vorhaben, das Biotop wieder herzurichten, bestand bereits seit 1992. Damals war der Heimatverein aus personellen Engpässen noch nicht in der Lage, das Problem anzugehen. Heute zählt der Verein mehr als 100 Mitglieder und konnte nun mit großem Ergeiz das Projekt starten. Markus Halfmann, der nicht nur Mitglied im Heimatverein ist, sondern auch beim Umweltamt der Stadt Dortmund beschäftigt, befürwortete dieses Vorhaben. Nur durch privates und gemeinschaftliches Engagement ist die Patenschaft des neuen Biotops gewährleistet.


Straßenseitig wurde eine neue Benjeshecke Die Benjeshecke wurde nach ihren Erfindern, den Brüdern Hermann und Heinrich Benjes benannt. Sie ist inzwischen ein fester Bestandteil bei den Naturschützern und Naturverbänden.

Was ist eine Benjeshecke?

Benjeshecken oder Totholzhecken bestehen vorwiegend aus Astschnitt, wie er bei Pflegearbeiten anfällt. Dieses Material wird als dichter Wall in lockeren Ablagerungen um eine Anpflanzung von nur wenigen Sträuchern herumgelegt. Das Material dient dann den wenigen Sträuchern als Verbissschutz und bietet für viele Tierarten sofortigen Unterschlupf. Die weitere Begrünung erfolgt durch Samenflug und in Vogelkot nicht verdauten Samen.

Literatur:

Dieser Artikel ist nur ein kurzer Einblick über die Anlegung und Zweck einer Benjeshecke daher der Verweis auf die folgende Literatur.

Hermann Benjes: „Die Vernetzung von Lebensräumen mit Benjeshecken“, München 1997, Verlag Natur & Umwelt, 9. Auflage, ISBN 978-3-924749-15-6

mit dem abgeschnittenem Astwerk und Baumschnitt angelegt. In dieser Hecke soll zukünftig die heimische Vogelwelt ungestört ihre Nester errichten können. Zum anderen hat die Benjeshecke auch den Vorteil, dass diese auch im Winter durch das Astwerk relativ dicht bleibt und zusätzlichen Schutz bietet.


Der Teich wurde frei geräumt und von unzähligem Strauchwerk im Ufer- und Randzonenbereich befreit. Da der Teich zu dieser Zeit voll Wasser war, konnten die Bäume im Wasser noch nicht entfernt werden.


Der erste Auftakt, das Gelände von Unrat zu befreien, ist den Mitgliedern des Heimatvereins gelungen. Es fordert aber noch weitere Einsätze um das Biotop naturnah zu gestalten. Da die Natur jetzt voll erwacht und die Tierwelt im Biotop in Ruhe ihre Aufzuchten gewährleisten soll, hat der Heimatverein die nächste Aktion für den Herbst geplant.


November 2005:

Die Natur ist zur Ruhe gekommen und die Heimatfreunde konnten wieder mit vereinten Kräften zuschlagen. Wieder wurden mit schwerem Gerät große Baumwurzeln und Stümpfe entfernt und der Weg zum Teich als große Schneise frei geschlagen. (siehe Presseberichte "Naturschützer" ) Das große Schaffen galt vor allem dem Teich. Dieser sollte um den gesamten Teich herum baumfrei gehalten werden. Da das Blattwerk den Teich im Herbst stark belastet, sowie die durch die Faulprozesse hervorgerufene Sauerstoffarmut imTeich eine Artenvielfalt hemmt bis verhindert und eine starke Schlammbildung durch Sedimentierung bis zur endlichen Versandung hervorruft. Die geschlagene Lichtschneise ist ebenfalls förderlich für eine Gesundung des Teiches, da das einfallende Licht eine vollkommen neue Vegetation im Wasser und im Uferbereich von Wildkräutern entstehen lässt.

Das hier angefallene Schnittgut wurde wieder zur Auffüllung der letztlich angelegten Benjeshecke verwendet. Die angefallenen Mengen an Großholz wurden zu Totholzhaufen aufgeschichtet und dienen Kleintieren als Unterschlupf und Windfang.


Die Hinterlassenschaften der Nacht- und Nebelkipper wurden wieder einmal entsorgt.



März 2006:

Die Arbeit nahmen die Heimatfreunde im zeitigen Frühjahr wieder auf. Unter fachkundiger Anleitung wurden Weiden geköpft, so dass aus ihnen sich sogenannte „Kopfweiden“ entwickeln können.

Weitere Jungbäume wurden aus dem Teich entfernt. Mit dem Kleinbagger wurde der Schlamm aus dem Teich geholt. An einigen Stellen wurde der Teich wieder vertieft. Dieses soll die natürliche Entwicklung fördern und Molche, Frösche, Libellen und Co. dauerhaft wieder heimisch machen. Die Abdichtung des Teiches soll noch folgen.




Bei den alten Baumbeständen sieht man, dass sich der gesamte Aufwand für alle Helfer gelohnt hat. Etwas geschafft zu haben ist Lohn genug. Die Schneeglöckchen haben wieder genug Licht um ihre Schönheit zu offenbaren.


(siehe Presseberichte "Rücksicht auf die Natur" und "Auf bestem Weg zum echten Biotop" )









Diese Reste der Grundmauern von der alten Holthauser Schule wurden frei gelegt. Viel war davon allerdings nicht mehr vorhanden.




Der Holthauser Bach fließt nah am Biotop vorbei. Viele Tiere wie der Holthauser Fuchs und die Rehe nutzen den Bach als natürliche Tränke. Daher ist es naheliegend, dass die Tiere das ruhig gelegene Biotop sehr schnell annehmen und als Rückzugsgebiet nutzen und akzeptieren.



April2006:

Im April war es soweit. Der neue Schaukasten für das Biotop war fertig und konnte nun aufgebaut werden. In ihm werden aktuelle Themen über dem Heimatverein, aber auch durch Vogelfreunde gezählte Tierarten aus unserem Umfeld ausgestellt. Eine Skizze über die alte Holthauser Schule durfte selbstverständlich nicht fehlen.


In den Jahren 2007 bis 2009 galt es, das Biotop in einem naturnahen Zustand zu belassen. Lediglich der Wildwuchs wurde entfernt, die Außenhecken beschnitten, der Gehweg von Wildwuchs und Blättern befreit und zum Guten Schluss der Teich in Schuss gehalten. Der Zustand des Biotops kann sich sehen lassen. Der Pflegeaufwand hält sich dank der vielen Helfer an unseren Einsatztagen in den letzten Jahren in Grenzen.


April 2009:

Ein weiteres Highlight für das Biotop war die Erstellung eines Insektenhotels. In mühevoller Heimarbeit haben Mitglieder des Heimatvereins unter Berücksichtigung und Einhaltung der Lebensbedingungen der einzelnen heimischen Insektenarten, die Rohstoffe und Materialien ausgewählt

und zusammengestellt. Weiterhin wurde darauf geachtet, dass die Materialien unbehandelt, unlackiert und ungespritzt waren. Nebenbei fielen noch einige Nistkästen für heimische Vögel ab. Diese wurden im Biotop an verschiedenen Stellen aufgehängt. Sie sollen zur Verbreitung der Artenvielfalt beitragen.

(siehe Pressebericht: "Zimmer-frei" & "Insektenhotel ")




März 2010:

Nach einem langen Winter rückten die Freunde des Heimatvereins wieder aus, um das Biotop für das Frühjahr klar zu machen. Es wurden die Benjeshecken zur Straße beschnitten und der davor liegende Gehweg vom Laub befreit. Auch die Kopfweiden am Teich wurden wieder in Form gebracht. Am Teich selbst waren die ersten beflügelten Bewohner, ein Pärchen Enten anzutreffen. Diese werden die Ruhe nutzen um hier ihre Aufzucht groß zu ziehen. Im Teich selbst wurden die ersten Wasserpflanzen (Rohrkolben) gepflanzt. Diese sollen zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen, da die eingesetzten Pflanzen dem Wasser unnötige Nährstoffe entziehen und so den Algenbewuchs eindämmen.





März 2011:

Auch in diesem Jahr waren die Naturfreunde des Heimatverein Holthausen im Biotop unterwegs. Der Wildwuchs musste eingedämmt werden. Des weiteren wurden die Kopfweiden erneut zurückgeschnitten und der Teichrand von Blättern befreit. Den anfallenden Rückschnitt der Weiden wurde zur Befüllung der Benjeshecke verwendet.







Auch die umliegenden Bauern und Jäger nutzen das Biotop zur Zählung von heimischen
Tieren wie den Fuchs, das Reh oder die Federwelt der Fasane und Rebhühner.










Weinbergschnecken:

Die etwa 30 Gramm schweren Tiere leben hier im Biotop. In Deutschland stehen die Weinbergschnecken unter Naturschutz und dürfen nicht gefangen oder aus dem Biotop entnommen werden.













März 2012:

Bei frühsommerlichen Temperaturen machte sich auch in diesem Jahr eine kleine

Gruppe auf, im Biotop klar Schiff zu machen. Der Wildwuchs musste wieder eingedämmt werden. Des weiteren wurden die Kopfweiden in Form geschnitten und der Teichrand von Blättern befreit. Weitere Teichpflanzen wie brauner Rohrkolben und Sumpfdotterbumen eingesetzt. Den angefallenden Rückschnitt der Weiden wurde zur Befüllung der Benjeshecke verwendet.







 

 


Der Holthauser Bach zeigt klares Wasser bei guter Fließgeschwindigkeit. Erstaunt hatten wir festgestellt, das es wieder kleine Fische im Bachlauf gibt. Vermutlich der "Dreistachlige Stichling". Recht scheu uns gesehen zu haben hatten sie zwischen Baumstämmen und Ästen Schutz gesucht.


Reichlich Bienen waren im Biotop bei den Weidekätzchen zu beobachten wie sie ihre Arbeit tun. Schön anzusehen war eine Biene die so viele Pollen gesammelt hatte, das sie kaum noch fliegen konnte. Aber auch andere Insekten fühlen sich im Biotop wohl. Das zeigt unser 2009 aufgestelltes Insektenhotel. Auch hier ist der Einzug bereits erfolgt.



Im April 2012 mussten neue Pflöcke für die Benjes-Hecke eingeschlagen werden. Der natürliche Verfall- und Zersetzungsprozess des Schnittgutes innerhalb der Benjes-Hecke forderte seinen Tribut. Die Hecke hatte keine Stabilität mehr und drohte Auseinander zufallen. Daher hatten sich einige Naturverbundene entschlossen dem entgegen zuwirken. Es wurden an der Straßenseite 20 neue Pflöcke zur Stabilisierung eingeschlagen. Anschließend mit neuem Material wieder aufgestockt.


Während der gesamten Zeit tummelte sich ein Entenpärchen auf dem Teich und grundelte am Bodengrund. Diese fühlten sich so wohl, dass sie nicht wegflogen.


Aktueller Stand: 03.04.2012